27.10.2024 bis 17.11.2024

TEE

mit
Kerstin Abraham · Emmanuel Alexia · Ute Brade · Peter Callas · Claude Champy · Nani Champy Schott · Margaret Curtis ­· Pascal Geoffroy · Lena Kaapke · Young-Jae Lee · Uwe Löllmann · Keramische Werkstatt Margaretenhöhe · Helmut Menzel · Sebastian Pertl · Laetitia Pineda · Sebastian Scheid · Iris Schöne · Julian Stair · Volker Tiemann · Gotlind Weigel · Masamichi Yoshikawa

Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, dem 27.10.2024.
Die Galerie ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.

Kleine Teezeremonie  am Sonntag, dem 27.10.2024 um 16 Uhr.
Nur mit Anmeldung

Die Ausstellung ist geöffnet

  • Mittwoch 14:30 – 19:00 Uhr
  • Samstag, 14:30 – 18:00 Uhr
  • Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin

„Teetisch für Hedwig Bollhagen“ von Kerstin Abraham

… auf subtile Weise greift Kerstin Abraham in ihrer Installation Hedwig Bollhagens ebenso schlichte wie zeitlos wirkende keramische Formen bzw. deren Dekorum aus den 1920er-, den frühen 1930er- sowie den 1970er-Jahren auf und übersetzt deren farbige Fassung in warm bzw. kalt anmutende Grautöne.

Ein rezeptiv-historisches Moment, das nicht zuletzt an alte Schwarz-Weiß-Filme erinnert. Die Fayenceplatte ihres Teetisches ließ in Anlehnung an Hedwig Bollhagens keramische Malerei nach eigenen Entwürfen von der in den HB-Werkstätten arbeitenden Malerin Christa Tourmo ausführen.

In dieser Konstellation nutze Kerstin Abraham das handwerkliche Können vor Ort. Zugleich erfindet sie für einzelne Teile eine neue Proportionierung der Muster, die z.B. auch von innen über den Gefäßrand nach außen gemalt sind, sodass sich auf der Kante ein neues Ornament ergibt.

Die grafische Klarheit, die teilweise veränderte Proportionen der Muster und die Zusammenführung der verschiedenen Dekore sichern der Arbeit eine einzigartige und unverkennbare Aura.

Die in Fayencemalerei ausgeführte Platte des Teetisches erinnert in diesem Zusammenhang an ein wachsbeschichtetes Tischtuch, das nach alter Manier in einem technisch aufwendigen Verfahren um die Kante der Tischplatte herumgeführt wurde. Das Teetrinken wird dadurch sichtbar in die Küche verlegt, d.h. an einen Ort, an dem häusliche Arbeit wie familiäre Kommunikation stattfindet. Zugleich besticht die Tischplatte durch einen wunderbaren tiefenräumlichen Glanz, der ihr eine über die Vorstellung des Angewandten weit reichende, letztlich autonom begründete bildnerische Intensität sichert…

Uwe Haupenthal
Abwarten und − / Verlag der Kunst

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Dem Ton zuhören

„Der Anagama-Ofen, in dem meine Arbeiten gebrannt werden, dient als Werkzeug, für die immateriellen Eigenschaften von Geist und Energie – das Kernstück für Experimente, das den Lauf der Zeit genauso effektiv aufzeichnet wie die abgelagerten Gesteinsschichten in den Querschnitten der Erde.

Seine Fähigkeit, in einfachen, rustikalen Formen die materiellen Verwandlungen zu zaubern, die mit der Zeit und den natürlichen Kräften assoziiert sind, die alle Dinge an ihren Ursprung zurückführen.“

Peter Callas

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Pascal Geoffroy

findet seine Inspiration inmitten des Causse du Larzac, einem verkarsteten, kargen Kalksteinplateau in Südfrankreich.

Die Erde wie chaotische Felsen mit ihren Spalten formen.
Sie wie die alten, vom Wind gequälten Kiefern zerklüften.
Die Erde durch Feuer mit Rauch- und Ascheschattierungen patinieren.
Den langen Brennvorgang mit Holz wachhalten.
Die Töpfe durch Feuer bemalen (lassen).
Das Ergebnis (meiner Arbeit) soll der eingesetzten Energie gerecht werden.

Pascal Geoffroy

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Young-Jae Lee

„Drehen Sie, was Sie wollen. Wenn Sie sagen, das ist eine Teeschale, dann ist es eine Teeschale.“

Jang-Tai Gum im Gespräch zu Young-Jae Lee
aus „Das Grün in den Schalen“ ©Folkwang Museum, arnoldsche Art Publishers

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Die Möglichkeiten der Gefäßform sind wirklich inspirierend.

Künstler wie Lucie Rie und Hans Coper zeigten mir, dass diese alte künstlerische Form die Anliegen der heutigen Zeit umfassen kann. Die Objekte, die ich herstelle, sind dazu gedacht, visuell wertgeschätzt zu werden, aber sie sind auch materiell komplex und dazu geschaffen, durch Berührung wertgeschätzt zu werden. In unserem zunehmend digitalen Zeitalter wird die menschliche Interaktion wohl immer problematischer.
Für mich ist die Keramik eine Kunst, die sich nicht unmittelbar offenbart. Sie ist eine Kunst des Alltäglichen ebenso wie der besonderen Anlässe. Sie ist allgegenwärtig und wirkt, vom morgendlichen Aufstehen mit verschlafenen Augen bis hin zu Anlässen der großen gesellschaftlichen Rituale.

Julian Stair

„Wir können bei Objekten verweilen. Bei Informationen jedoch nicht.“
(Byung-Chul Han, Undinge, 2021)

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